Digitale Einkaufs- und Verkaufsprozesse, Lagerführung mit Barcodeunterstützung, digitale Mitarbeiterakten, digitale Signaturen für Kundenverträge und Lieferantenvereinbarungen... Hierfür und für viele weitere Anwendungsfälle braucht es ein leistungsstarkes ERP System, um das operative Tagesgeschäft bestmöglich managen zu können!
Wusstest du, dass der Einsatz von falschen Tools einer der Hauptgründe für das Scheitern von Jungunternehmern ist? Häufig werden Software-Entscheidungen aus dem Bauch heraus getroffen, ohne dass je konkret formuliert wurde, was denn das Tool im besten Fall leisten soll.
Viele Softwareanbieter werben damit, die "eierlegende Wollmilchsau" fürs Business entwickelt zu haben. Unbestritten: die Tools sind auch meist ganz gut. Nur passen sie auch zu meinem Business?
Mein neuer Blogbeitrag widmet sich der Frage: "Wie finde ich in der Vielzahl der Optionen das richtige ERP System für mein Startup?"
Pauschal lässt sich diese Frage natürlich nicht beantworten. Das zu behaupten wäre unseriös. Aber ich möchte dir ein paar Fragestellungen mit auf den Weg geben, um dir die Suche nach dem richtigen Tool zu erleichtern!
- Kosten: Als Founder hast du zu Beginn begrenzte Ressourcen und musst jeden Euro zweimal umdrehen bevor du diesen ausgibst. Lass dich bei der Auswahl der passenden Software jedoch nicht von niedrigen monatlichen Kosten verleiten, sondern betrachte die "Total Cost of Ownership". Sprich: was kostet dich der Einsatz über die gesamte Laufzeit.
In die "Total Cost of Ownership" fallen einmalige Setupgebühren, Gebühren für das Hosting, für die Wartung, für Updates, für Individualanpassungen, uvm..
Auch manuelle Arbeiten, die darüber hinaus gemacht werden müssen, weil sie eben nicht durch das Tool abgedeckt sind, müssen in die Kalkulation.
Nur wenn du deine internen Kosten mit aufnimmst, kannst du die realen Kosten aufschlüsseln. - Flexibilität: als Unternehmer musst du dynamisch auf das Marktumfeld reagieren und dich schnell an Veränderungen anpassen.
Achte darauf, dass deine Software diese Flexibilität mit sich bringt, in dem sie sich einfach und unkompliziert erweitern lässt. Im besten Fall gibt es im Hintergrund eine entsprechende Community, die Entwicklungen anbietet.
Informiere dich auch im Vorfeld darüber, ob es Unternehmen gibt, die Individualanpassungen für dich vornehmen können. Irgendwann werden die Standardfunktionalitäten nicht mehr ausreichen und du brauchst eine Eigenentwicklung. Ein gängiger Tech-Stack und Firmen die Änderungen auf diesem Stack anbieten sind Muss-Kriterien bei der Auswahl des richtigen Tools. - Einfache Integration: oft ist zu beobachten, dass StartUps selbst für kleine, in sich abgeschlossene Use Cases eigene Tools anschaffen. Dies treibt nicht nur die monatlichen Gesamtkosten für Software in die Höhe, sondern erhöht auch die Komplexität in der täglichen Arbeit.
Je nach Use Case müssen die Daten in einem anderen System weiterverarbeitet werden. Es braucht Schnittstellen, technisches Know-How uvm.
Überlege dir deswegen vor jeder Neuanschaffung genau, ob es nicht doch einen Weg mit aktuell verwendeten Tools gibt.
Allgemein gilt: All-In-One Software sollte der Vorzug gegenüber Insellösungen gegeben werden. Auch wenn einzelne Tools an mancher Stelle mehr Funktionalität bieten: die zusätzlichen finanziellen Aufwände und die steigende Komplexität steht meist nicht in Relation zum Nutzen. - Usability: Yeah, immer mehr Kunden nutzen dein Produkt. Dein StartUp wächst. Du stellst deine ersten Mitarbeiter ein.
Nun ist es wichtig, dass diese rasch produktiv sind und alleine ihre Aufgaben erledigen können. Tools mit einer hervorragenden Usability sind hier wichtig, damit das Onboarding rasch von statten gehen kann.
Achte bei der Auswahl deines ERP Systems nicht nur darauf was das Tool alles kann. Schau dir auch genau an wie einfach bzw. schwierig es ist, das Tool zu bedienen. Es kann dich viel Zeit (und somit Geld) kosten, wenn neue Mitarbeiter wochenlang brauchen um sich zurecht zu finden. - Skalierbarkeit: Als junges, dynamisches Unternehmen ergreifst du natürlich sofort die Chance, wenn sich neue Geschäftsfelder auftun. Dies ermöglicht weiteres Wachstum und stellt dein Startup auf finanziell stabilere und unabhängigere Beine.
Dies kann jedoch zur Folge haben, dass ganz neue Geschäftsprozesse erforderlich sind, die du zu Beginn deines unternehmerischen Daseins nicht am Radar hattest.
Umso wichtiger ist es, dass das ERP System einfach erweiterbar und hoch-skalierbar ist. Nur so ist es möglich, dass du rasch auf neue Anforderungen reagierst und du dich und dein Team nicht mit manuellen Aktivitäten blockierst.
Nun, wenn du dir erwartet hattest, dass ich dir hier die "eierlegende Wollmilchsau" für dein Business präsentiere, muss ich dich leider enttäuschen. Wenn du diese Fragen aber in die Entscheidungsfindung nach dem passenden ERP System für dein StartUp mit aufnimmst, wird das die Auswahl deutlich eingrenzen.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Suche nach dem für dich passenden System! Wenn ich dich bei der Auswahl unterstützen kann oder du Fragen zu diesem Beitrag hast, meld dich gerne bei mir! Hier geht's zum Kontaktformular!
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